Stell dir vor, du atmest tief ein, und deine Lungen füllen sich nicht nur mit Luft, sondern mit einer warmen, feuchten Brise. Der Geruch? Eine Mischung aus salziger Meeresluft, dem erdigen Duft des Dschungels und einem Hauch von etwas Uraltem, Unberührtem. Es ist Xcaret in Cancún, aber nicht, wie du es aus Hochglanzbroschüren kennst. Du spürst die Sonne auf deiner Haut, sanft, aber präsent, und im Hintergrund hörst du ein sanftes Rauschen – mal ist es das Meer, mal ein versteckter Wasserfall, mal das ferne Schreien exotischer Vögel. Es ist ein Ort, an dem sich die Natur und die Seele Mexikos die Hand geben, und du bist mittendrin, mit jedem deiner Sinne.
Du gehst weiter, deine Füße finden Halt auf unebenen Wegen, mal weich von Blättern, mal kühl und fest von Stein. Plötzlich spürst du eine Veränderung in der Luft, sie wird kühler, feuchter. Du tauchst ein, nicht in ein Gebäude, sondern in die Tiefe der Erde, in eines der berühmten unterirdischen Flüsse. Das Wasser ist angenehm kühl, umspielt sanft deine Glieder, während du schwebst. Hör genau hin: Das ist das Geräusch von Wasser, das von den Höhlendecken tropft, ein Echo, das von den glatten Felswänden zurückgeworfen wird, und das gedämpfte Flüstern anderer Schwimmer, das sich in der Dunkelheit verliert und wiederfindet. Der Geruch hier unten ist rein, nach frischem Wasser und feuchter Erde, manchmal ein Hauch von Mineralien. Es ist eine Umarmung der Natur, die dich ganz umschließt, während du dich von der leichten Strömung tragen lässt, von absoluter Dunkelheit zu plötzlich auftauchenden Lichtschächten, die wie Scheinwerfer von oben herabfallen und das Wasser in smaragdgrüne und türkise Töne tauchen.
Aber lausch mal genauer, abseits der großen Pfade, vielleicht auf dem Weg zum Schmetterlingspavillon, kurz bevor du ihn erreichst, biegst du in einen kleinen, unscheinbaren Seitenweg ein, der kaum jemandem auffällt. Hier, wo der Dschungel dich dichter umschließt, atmest du einen ganz besonderen Geruch ein: Es ist der erdige, leicht süßliche Duft von feuchtem Kalkstein und verrottenden Blättern, gemischt mit einem Hauch von etwas Wildem, Unbekanntem – vielleicht einer Orchidee, die du nicht sehen kannst, aber deren Essenz die Luft erfüllt. Und dann, wenn die Sonne tiefer steht und die großen Menschenmassen sich langsam verziehen, hörst du es: ein feines, fast rhythmisches Zirpen, das nicht von den Grillen kommt, sondern von winzigen Baumfröschen, die sich in den Schatten verstecken. Es ist ein lebendiger Puls, der nur hier, in dieser verborgenen Ecke, so deutlich zu spüren ist, begleitet vom fernen, dumpfen Trommeln einer Show, das wie ein Herzschlag durch den Dschungel hallt. Es ist ein Geheimnis, das der Park nur denen verrät, die bereit sind, wirklich hinzuhören und zu riechen.
Genug vom Träumen, jetzt zu den Fakten. Wenn du Xcaret besuchst, pack unbedingt biologisch abbaubare Sonnencreme ein, das ist Pflicht. Wasserschuhe sind Gold wert, besonders für die unterirdischen Flüsse – sonst musst du welche mieten. Ein Handtuch und eine zweite Garnitur Klamotten sind auch super, falls du dich umziehen möchtest. Schließfächer gibt es überall, nutz sie. Und mein Tipp: Sei früh da, am besten direkt zur Öffnung. So hast du die ersten Stunden noch etwas Ruhe, bevor die großen Busse ankommen. Das Essen ist okay, aber nicht das Highlight. Nimm dir ein paar Snacks mit, wenn du wählerisch bist.
Bleib unbedingt für die Abendshow, das Xcaret México Espectacular. Ja, sie ist lang, aber sie ist das Herzstück des Parks und ein Erlebnis für sich, mit Musik, Tanz und Geschichte. Plane mehr Zeit ein, als du denkst, der Park ist riesig und es gibt so viel zu entdecken, auch abseits der Hauptattraktionen. Für die Rückfahrt nach Cancún oder Playa del Carmen sind die Colectivos (Sammeltaxis) eine günstige und einfache Option, frag einfach einen Mitarbeiter nach der Haltestelle. Oder nimm ein Taxi, wenn du es bequemer magst. Es ist kein einfacher Freizeitpark, es ist eine Reise durch die Sinne.
Lina unterwegs