Hey du! Du fragst, was man im Pioneer Yosemite History Center so *macht*? Stell dir vor, du bist unterwegs im Yosemite, die riesigen Granitwände ragen auf, die Luft ist frisch und klar. Dann biegst du ab, weg von den breiten Straßen, und auf einmal spürst du, wie sich der Boden unter deinen Füßen verändert. Es wird ein bisschen unebener, ein Pfad, der sich durch hohe Bäume schlängelt. Du hörst nicht mehr das Summen der Autos, sondern nur noch das leise Plätschern eines Baches, das Rauschen der Blätter im Wind und vielleicht das ferne Wiehern eines Pferdes. Der Duft von Kiefern und feuchter Erde liegt in der Luft, aber darunter mischt sich ein ganz anderer Geruch – der Geruch von altem Holz, von Geschichte. Du gehst diesen Pfad entlang, und mit jedem Schritt wird die Welt um dich herum langsamer, ruhiger. Es ist, als würdest du durch eine unsichtbare Tür treten, die dich direkt in eine andere Zeit katapultiert.
Du folgst dem Pfad, und plötzlich öffnen sich kleine Lichtungen. Dort stehen sie: diese alten Holzhäuser. Jedes von ihnen hat seine eigene Geschichte, und du spürst sie förmlich. Stell dir vor, du trittst in das kleine, dunkle Gebäude, das sich wie ein Verlies anfühlt – das alte Gefängnis. Die Luft ist kühl, riecht nach feuchtem Stein und einer längst vergangenen Stille. Dann gehst du weiter zur Schule, wo du dir vorstellen kannst, wie die Bänke geknarrt haben müssen, wie die Kreide auf der Tafel gerieben hat. Du riechst den Geruch von trockenem Staub und altem Papier. In der großen Scheune riecht es nach Heu und Tier, selbst wenn keine Tiere da sind – dieser Geruch ist einfach in den Wänden. Und dann das alte Geschäft: Hier spürst du die Wärme des Ofens, die Gerüche von Kaffee, Leder und vielleicht ein bisschen Seife, alles gemischt. Deine Hand fährt über das raue, abgenutzte Holz der Ladentheke, und du spürst die Spuren unzähliger Hände, die hier einst Dinge des täglichen Bedarfs gekauft haben. Jedes Knarren des Bodens erzählt eine Geschichte.
Und wenn du Glück hast, und zur richtigen Zeit dort bist, dann wird die Geschichte nicht nur gefühlt, sondern auch lebendig. Du hörst das rhythmische *Klonk-Klonk-Klonk* eines Hammers auf Metall – der Schmied ist am Werk. Du riechst den scharfen Geruch von glühendem Eisen, spürst die Hitze, die vom Amboss ausstrahlt, und die Vibrationen, die durch den Boden gehen. Dann vielleicht das Geräusch von Pferdegetrappel und das Quietschen von Rädern, wenn die alte Postkutsche vorbeifährt. Du spürst, wie der Boden leicht bebt, und die Luft bewegt sich, wenn das große Gefährt an dir vorüberzieht. Du kannst dir vorstellen, wie die Menschen damals gereist sind, wie das Leben war, als jede Bewegung, jeder Gegenstand noch von Hand gemacht wurde. Es ist ein Eintauchen, das alle Sinne anspricht, ein Erleben, nicht nur ein Ansehen.
Für die praktischen Dinge, damit du auch wirklich weißt, wie du das alles erleben kannst: Das History Center liegt im Wawona-Gebiet, also am südlichen Ende des Parks, nicht weit vom Südeingang entfernt. Am besten kommst du am Wochenende her, besonders im Sommer. Dann sind oft die "Living History"-Akteure da, wie der Schmied oder die Postkutsche fährt. Du kannst entweder mit dem kostenlosen Shuttlebus fahren (was ich empfehlen würde, dann musst du dir keine Gedanken ums Parken machen) oder mit dem Auto hinfahren, Parkplätze gibt es dort. Die Wege sind größtenteils gut begehbar, aber feste Schuhe sind ein Muss, da es Schotterwege und unebene Holzplanken gibt. Plane mindestens ein bis zwei Stunden ein, um alles in Ruhe zu erkunden und die Atmosphäre auf dich wirken zu lassen. Essen oder größere Shops gibt es direkt dort nicht, also bring Wasser mit. Die Postkutschenfahrten sind meist extra und haben feste Zeiten, da müsstest du dich vor Ort erkundigen, ob und wann sie stattfinden.
Wenn du das Gelände dann wieder verlässt, spürst du noch lange das Echo dieser alten Zeit. Der Geruch von Holz und Rauch haftet noch in deiner Kleidung, das Klopfen des Schmieds klingt in deinen Ohren nach. Du gehst den Pfad zurück, und mit jedem Schritt wird die Gegenwart wieder präsenter, die Geräusche der modernen Welt kehren zurück. Aber du nimmst etwas mit: das Gefühl, eine Brücke in die Vergangenheit überquert zu haben, die Erinnerung an eine Zeit, in der das Leben langsamer und die Hände fleißiger waren. Es ist ein Gefühl von Respekt und Verbundenheit, das bleibt.
Bis zum nächsten Mal auf der Straße!
Olya von den Hinterhöfen