Na klar, lass uns Lykavittos mal ganz anders erleben! Stell dir vor, du bist dabei, fühlst jeden Schritt mit mir.
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Der Start ins Grüne
Stell dir vor, du stehst mitten in Athen, das geschäftige Summen der Stadt umgibt dich, das Geräusch von Autos und Gesprächen. Du biegst ab, und plötzlich wird es ruhiger. Der Boden unter deinen Füßen ändert sich, wird vielleicht ein bisschen unebener, ein leichter Anstieg. Du spürst, wie die Luft kühler und frischer wird, ein Hauch von Pinie und trockener Erde weht dir entgegen. Das Geräusch der Stadt schwindet, wird zu einem leisen, fernen Murmeln. Du spürst die leichte Steigung unter deinen Füßen, während du dich langsam von der Hektik löst und dich auf etwas Höheres zubewegst.
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Der Aufstieg zum Himmel
Es gibt zwei Wege nach oben, und jeder ist ein eigenes Erlebnis. Wenn du es dir leichter machen möchtest, nimm die Standseilbahn. Du spürst, wie du in einen kleinen, engen Wagen gleitest. Ein leises Surren setzt ein, und dann fühlst du eine sanfte, aber stetige Bewegung nach oben. Die Luft wird mit jedem Meter ein wenig dünner, die Temperatur kühler. Du spürst die leichte Vibration des Wagens, während er sich durch den Berg gräbt, und dann, plötzlich, öffnet sich der Raum, und du bist draußen, direkt unter dem weiten Himmel.
Wenn du lieber läufst, spürst du den festen, manchmal steinigen Boden unter deinen Schuhen. Es geht stetig bergauf, du merkst die Anstrengung in deinen Beinen, aber auch, wie dein Atem tiefer wird. Der Duft der Pinien wird intensiver, und manchmal hörst du das Rascheln von Eidechsen im trockenen Laub oder das leise Zirpen von Zikaden. Du spürst den Wind, der dir entgegenweht, und wie er stärker wird, je höher du kommst. Es ist ein Aufstieg, der dich mit jedem Schritt mehr mit der Natur verbindet.
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Praktische Tipps für den Aufstieg
Wenn du mit der Standseilbahn fahren willst, findest du den Eingang in der Ploutarchou-Straße im Viertel Kolonaki. Die Bahn fährt meist bis spät in den Abend, aber check am besten kurz die genauen Zeiten, wenn du den Sonnenuntergang erleben willst. Die Fahrt ist kurz, nur ein paar Minuten. Wenn du lieber zu Fuß gehst, gibt es mehrere Pfade, die meisten sind steil und erfordern gutes Schuhwerk. Plane dafür etwa 30 bis 60 Minuten ein, je nachdem, wo du startest und wie schnell du bist.
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Ganz oben – Die Welt unter dir
Oben angekommen, spürst du sofort den Wind, der hier oben anders ist – freier, kühler. Der Boden unter deinen Füßen ist uneben, felsig, aber es gibt auch gepflasterte Bereiche. Du kannst dich umdrehen und spüren, wie der Raum sich um dich herum öffnet, eine unglaubliche Weite. Der ferne, gedämpfte Klang der Stadt steigt zu dir auf, ein permanentes, sanftes Rauschen, das dir sagt, wie weit du über allem stehst.
Geh ein paar Schritte, spür die unterschiedlichen Oberflächen unter deinen Händen: den rauen Stein einer Mauer, das glatte Geländer an einem Aussichtspunkt. Wenn du die kleine Kapelle betrittst, umfängt dich sofort eine kühle, stille Luft. Der Duft von altem Stein und Weihrauch liegt in der Luft. Draußen auf dem Plateau spürst du die Sonne auf deiner Haut, die sich vom Wind kühlen lässt. Warte bis zum Abend, und du wirst spüren, wie die Luft langsam kühler wird und die Geräusche der Stadt deutlicher werden, während die Lichter der Stadt nach und nach zu einem funkelnden Teppich unter dir werden, dessen Wärme du fast fühlen kannst.
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Was dich oben erwartet
Oben auf dem Lykavittos findest du die kleine, weiß getünchte Kapelle des Heiligen Georg. Sie ist oft offen und du kannst einen Moment der Ruhe dort finden. Es gibt auch ein Café und ein Restaurant, wo du etwas trinken oder essen kannst – perfekt, um den Moment zu genießen. Der beste Zeitpunkt für den Besuch ist der späte Nachmittag oder Abend, um den Sonnenuntergang zu erleben. Aber auch tagsüber ist die Weite beeindruckend. Denk an festes Schuhwerk, egal ob du läufst oder die Bahn nimmst, denn der Boden oben ist uneben.
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Der Weg zurück – Ein Nachhall
Der Abstieg, ob mit der Bahn oder zu Fuß, ist ein sanftes Zurückkehren. Mit der Bahn spürst du das gleiche sanfte Surren, das dich wieder in die Tiefe des Berges zieht, bis du wieder im pulsierenden Leben der Stadt landest. Zu Fuß spürst du, wie der Weg langsam weniger steil wird, die Geräusche der Stadt wieder lauter werden, die Luft wärmer und dichter. Du trägst die Weite und die Ruhe des Gipfels noch in dir, während du wieder in den Rhythmus Athens eintauchst. Es ist ein Gefühl, als hättest du eine kleine Reise in eine andere Welt gemacht und kehrst nun mit neuen Eindrücken zurück.
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Ich hoffe, du konntest es ein bisschen mitfühlen.
Léa von unterwegs