Du fragst dich, was man im Hal Saflieni Hypogäum eigentlich *macht*? Stell dir vor, du trittst in eine andere Welt ein, eine, die Tausende von Jahren unter der Erde verborgen lag. Schon bevor du den Eingang erreichst, spürst du eine leise Spannung in der Luft, als würdest du dich einer verborgenen Schwelle nähern. Der Lärm der belebten Straßen Maltas verblasst, während du dich dem unscheinbaren Gebäude näherst, das dieses uralte Geheimnis hütet. Du atmest tief ein und spürst die Vorfreude, die sich mit einer gewissen Ehrfurcht mischt – du bist dabei, einen Ort zu betreten, der älter ist als die Pyramiden.
Sobald du die Schwelle überschreitest und die erste Tür sich hinter dir schließt, umfängt dich eine sofortige, fast greifbare Stille. Die Luft wird kühler, feuchter und riecht leicht nach Erde und Stein – ein Duft, der von Jahrtausenden des Verborgenseins zeugt. Deine Augen brauchen einen Moment, um sich an das gedämpfte Licht zu gewöhnen, das nur die nötigsten Konturen der Gänge erhellt. Du hörst nur das leise Echo deiner eigenen Schritte auf dem festen Boden, vielleicht das ferne Flüstern anderer Besucher, das sich in der Tiefe verliert, als würde der Stein selbst die Geräusche absorbieren. Es ist, als würde die Zeit hier unten langsamer fließen, jeder Atemzug bewusster.
Du gehst tiefer und tiefer, folgst den gewundenen Gängen, die aus dem lebenden Fels gehauen wurden. Stell dir vor, wie deine Hand vorsichtig über die kühlen, glatten Wände gleitet – du spürst die Präzision der alten Werkzeuge, die hier am Werk waren, lange bevor es Metall gab. In einigen Kammern spürst du eine unerklärliche Resonanz, besonders in dem sogenannten Orakel-Raum. Sprich dort ein einziges, tiefes Wort, und du wirst spüren, wie die Vibrationen durch den ganzen Raum schwingen, in deine Brust eindringen und dir eine Gänsehaut über den Rücken jagen. Es ist, als würde der Fels selbst antworten, als würdest du mit den Geistern der Vergangenheit kommunizieren. Du stehst da, umgeben von Dunkelheit und Stille, und spürst die immense Geschichte, die dieser Ort in sich trägt.
Für dieses Erlebnis ist es super wichtig, dass du deine Tickets *weit* im Voraus buchst. Ich meine wirklich Monate im Voraus, besonders wenn du in der Hochsaison reist. Die lassen nur eine sehr begrenzte Anzahl an Leuten pro Tag rein, um den Ort zu schützen, und die Slots sind blitzschnell weg. Spontan hingehen ist leider keine Option, das ist der einzige Weg, um sicherzustellen, dass du überhaupt reinkommst.
Wenn du dann dort bist, denk an bequeme, geschlossene Schuhe und eine leichte Jacke oder einen Pullover. Es ist da unten konstant kühl und feucht, aber nicht kalt genug für dicke Winterkleidung. Denk an atmungsaktive Stoffe, die dich warmhalten, aber nicht ins Schwitzen bringen. Und sei darauf vorbereitet, dass es drinnen wirklich dunkel ist – die Beleuchtung ist minimalistisch, um die Pigmente und die Atmosphäre zu erhalten. Das ist Teil des Erlebnisses, aber gut zu wissen, wenn du empfindliche Augen hast.
Du bekommst einen Audioguide, der dich durch die verschiedenen Ebenen und Räume führt. Nimm dir Zeit, hör genau zu, aber lass die Informationen auch einfach auf dich wirken. Es ist keine Schnitzeljagd, sondern ein Eintauchen. Handyempfang gibt es da unten natürlich keinen – nutze die Gelegenheit, um wirklich abzuschalten und dich auf die Eindrücke zu konzentrieren. Die Tour ist geführt, aber du hast genug Freiraum, um in den einzelnen Kammern zu verweilen und die Stille zu genießen.
Nachdem du wieder im Tageslicht stehst, wirst du merken, dass der Ort dich nicht so schnell loslässt. Du spürst vielleicht noch die Kühle an deinen Händen oder das Echo der Stille in deinen Ohren. Nimm dir einen Moment, um das Erlebte sacken zu lassen. Gleich in der Nähe gibt es ein kleines Café oder du kannst einfach draußen auf einer Bank sitzen und die Sonne genießen, während du versuchst, das Unfassbare, das du gerade gesehen und gefühlt hast, zu verarbeiten.
Olya from the backstreets