Du fragst dich, was man im Two Oceans Aquarium in Kapstadt so macht? Es ist mehr als nur 'ansehen', es ist ein Eintauchen. Stell dir vor, du näherst dich dem Gebäude, die Geräusche des Hafens – das Kreischen der Möwen, das leise Klappern der Schiffsmaste – werden allmählich leiser. Dann trittst du durch die Eingangstür, und ein sofortiger Wandel umfängt dich. Die warme, sonnige Luft weicht einer kühlen, feuchten Brise. Das laute Draußen verstummt zu einem gedämpften Rauschen, einem leisen Gluckern, das von irgendwoher zu kommen scheint. Es riecht nicht mehr nach salzigem Wind und Abgasen, sondern nach frischem, reinem Wasser, leicht modrig, wie ein alter Fluss, der ins Meer mündet.
Du gehst weiter, die Schritte werden leiser auf dem glatten Boden, und die Geräusche werden intensiver. Ein sanftes, rhythmisches Schaukeln umgibt dich, als wärst du selbst unter Wasser. Stell dir vor, du bist von hohen, schlanken Stängeln umgeben, die sich langsam und anmutig im unsichtbaren Strom wiegen. Du spürst eine unglaubliche Ruhe, eine schwebende Stille, die nur vom leisen Blubbern und dem fernen, sanften Plätschern durchbrochen wird. Es ist ein Gefühl, als würdest du durch einen Unterwasserwald wandern, wo das Licht gedämpft ist und jeder Atemzug tiefer wird. Du hörst nichts als das Wasser und das leise Wispern, das von den Bewegungen der Lebewesen ausgeht, die sich ungesehen in diesem Dickicht verbergen.
Plötzlich weitet sich der Raum, und ein tiefes, resonierendes Summen erfüllt die Luft. Es ist ein Geräusch, das du nicht nur hörst, sondern auch in der Brust spürst, ein tiefes Vibrieren, das von etwas Großem, Mächtigem ausgeht. Stell dir vor, du stehst vor einer unendlichen Weite. Obwohl du sie nicht sehen kannst, spürst du die enorme Größe des Wasserkörpers, der sich vor dir erstreckt. Du lauschst auf die sanften, aber bestimmten Bewegungen von etwas, das sich majestätisch durch das Wasser gleitet. Ein leichtes Rumpeln, ein dumpfes Schlagen – es ist das Echo von Schwänzen, die sich durch die Tiefe bewegen, von Körpern, die an dir vorbeigleiten, so nah und doch so unerreichbar. Die Luft ist hier noch kühler, fast feucht, und der Duft des Meeres ist intensiver, fast salzig-herb.
Weiter geht es zu den flacheren Bereichen, wo das Wasser nicht so tief klingt, sondern eher ein leises Gluckern und Sprudeln zu hören ist. Hier wird die Luft wärmer, fast wie an einem seichten Strand. Stell dir vor, du kannst deine Hand ins kühle, klare Wasser tauchen. Du spürst die glatte, feuchte Oberfläche eines Seesterns oder die leicht raue Textur einer Muschel. Es ist ein Moment der direkten Verbindung, ein Gefühl, das dich mit dem Leben unter der Oberfläche verbindet. Du hörst das leise Plätschern, wenn jemand anderes seine Hand ins Wasser taucht, und das gelegentliche, schnelle Klatschen eines kleinen Fisches, der an der Oberfläche schnappt. Es riecht hier noch frischer, weniger tief, eher nach einer Küstenlinie bei Ebbe.
Wenn du das alles selbst erleben möchtest, hier ein paar ehrliche Tipps: Am besten besuchst du das Aquarium gleich morgens, direkt nach der Öffnung, oder erst spät nachmittags, etwa anderthalb Stunden vor Schließung. Dann ist es am ruhigsten, und du kannst die Atmosphäre viel intensiver auf dich wirken lassen, ohne dass die Geräuschkulisse von vielen Menschen dich ablenkt. Plane etwa zwei bis drei Stunden für deinen Besuch ein. Du willst dir ja Zeit nehmen, die verschiedenen Bereiche wirklich auf dich wirken zu lassen und die Ruhe zu genießen.
Die Wege im Aquarium sind breit und sehr gut zugänglich, auch für Rollstühle. Es ist so konzipiert, dass du dich leicht zurechtfindest, auch ohne viel zu sehen. Die verschiedenen Bereiche gehen fließend ineinander über, und es gibt immer wieder Bänke, wo du dich hinsetzen und einfach nur lauschen oder die Luft genießen kannst. Die Beschilderung ist auch in Braille vorhanden, was wirklich hilfreich ist, und das Personal ist super freundlich und hilfsbereit, falls du mal eine Frage hast oder Orientierung brauchst. Es gibt auch Aufzüge, falls du die Treppen vermeiden möchtest.
Es gibt ein nettes Café direkt im Aquarium, falls du zwischendurch eine Pause brauchst oder einen Snack. Die Preise sind moderat, und es riecht dort nach frischem Kaffee und Gebäck, eine willkommene Abwechslung zum Meeresduft. Toiletten sind natürlich auch vorhanden und sauber. Zieh bequeme Schuhe an, auch wenn die Wege nicht ewig lang sind, läufst du doch einiges. Und nimm vielleicht eine leichte Jacke mit, denn im Aquarium ist es drinnen oft kühler als draußen, besonders in den tieferen Bereichen, um die Wassertemperaturen zu halten.
Mara auf Reisen